Freundeskreis

Publikumsnetzwerk

Ein harter Kern von Interessierten am Theater tri-bühne findet sich im Freundeskreis zusammen und nimmt regen Anteil an unserer Arbeit. Er steht jedem offen und wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Dabei haben wir bewusst auf die Gründung eines Fördervereins verzichtet.

Mitgliedern unseres Freundeskreises machen wir eine Reihe von besonderen Angeboten: […]

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Schulkooperationen

Hürden überwinden, Schwellenängste abbauen, Freude am Theater freilegen

Es ist offensichtlich, dass die ersten Kontakte junger Menschen mit der Kunstsparte Theater oft nicht reibungslos ablaufen. Das ist in einer Zeit, in der die Sehgewohnheiten mehrheitlich multimedial geprägt sind, auch kein Wunder. Den langen Atem, den man braucht, um Kunst jeglicher Form rezipieren zu können, sei es beim Lesen eines Buches, beim Hören einer Symphonie und beim Betrachten eines Theaterstückes, kann man aber trainieren.

An den Schulen wird den jungen Menschen das theoretische Rüstzeug zum Kulturverständnis im weitesten Sinn vermittelt. Wir können unseren Anteil am Bildungsauftrag leisten, indem wir der Theorie die praktische Theaterarbeit zur Seite stellen. So können wir Lehrern und Schülern die Unterstützung bieten, um Hürden zu überwinden, Schwellenängste abzubauen und, nicht zuletzt, Freude am Theater freizulegen. Denn die Freude am Sichmitteilen, sogar am Rollenspiel, ist jedem Menschen zumindest bis zum Ende der Kindheit evident.

Zur praktischen Theaterarbeit haben wir eine Vielzahl von Angeboten für Lehrer und Schulklassen, zu denen Sie uns gerne anfragen können. Diese Angebote sind in der Regel im Zusammenhang mit unserem Repertoire zu verstehen.

Unser theaterpädagogisches Begleitmaterial wird aktuell für folgende Stücke in unserem Repertoire angeboten:


Snowden 3.3

Themen/Schlagworte: Edward Snowden, Geheimdienste, Whistleblower, Künstliche Intelligenz, technologische Entwicklungen und deren gesellschaftlichen Einfluss, menschliche Beziehungen
Altersempfehlung: Klassenstufen 9 – 12

Zum Inhalt: Edward Snowden, ehemaliger IT-Experte des US-Geheimdienstes und geächteter Verräter von Geheimnissen, träumt in seiner Moskauer Wohnung. Er träumt, dass ein kleines deutsches Theater mit Hilfe zweier ratloser Mimen und eines talentlosen ungarischen Regisseurs ein Stück über sein Leben aufführt. Darin tut er allerdings Dinge, die er nie getan hat, und er sagt Dinge, die er nie gesagt hat… Oder etwa doch? Wichtige Rollen spielen Deepfakes, die physikalischen Gesetze der Mechanik, Schrödingers Katze, die Theorien von Heinrich von Kleist und Alan Turing, eine verlorene Liebe @nd @nd @nd. Die KI übertrug des Dramatikers ungarisches Wort ins Deutsche und schuf so zusätzlich den einen oder anderen vergnüglichen Moment für das Publikum. Ein Theaterabend also, der so manche Überraschung bietet…

  • Vorbereitung mit inhaltlichem Schwerpunkt: Inhaltliche Einführung, & auf Anfrage theaterpädagogische Übungen zum Thema »Fake-News, Social Media und KI« direkt vor der Vorstellung oder in der Unterrichtszeit
  • Im Anschluss an die Vorstellung: Q&A mit dem Schauspielensemble und Regie


Gianni

Themen/Schlagworte: Neue Theaterformen, Klassengesellschaft, Erbschaft, (Italienische) Oper, Ungarische Kulturpolitik, #FreeSFZE-Bewegung, Europa
Altersempfehlung: Klassenstufen 9 – 12

Zum Inhalt: Dániel Máté Sándor setzt die hochinteressante und ästhetisch ungewöhnliche Realisierung einer Oper im Theater tri-bühne live um. Unser Schauspielensemble bietet dabei die Voice-Over-Projektionsfläche des Ge-sangs. Das Publikum sieht einen Live Film des Bühnengeschehens auf einer wahlweise transparenten Leinwand, aufgenommen von zwei Kameraleuten. Oder das Bühnengeschehen. Oder beides gleichzeitig… Die Geschichte: Der reiche Buoso Donati ist grade eben verstorben und hat seine lieblosen Verwandten im Testament übergangen. Der zweifelhafte Gianni Schicchi soll, in der Rolle Donatis und verborgen durch den Bettvorhang, ein neues Testament diktieren. Und das tut er auch, aber anders als geplant…

  • Vorbereitung: Inhaltliche Einführung, Einführung zur Entstehung der Produktion (Ungarische Kulturpolitik), & auf Anfrage theater-pädagogische Übungen mit der Methodenreihe »Theater der Unter-drückten (Augusto Boal)« direkt vor der Vorstellung oder in der Unterrichtszeit
  • Im Anschluss an die Vorstellung: Q&A mit dem Schauspielensemble und Regie


Stolz und Vorurteil* (*oder so)

Themen/Schlagworte: Frauenbilder und -rollen, (früher) Feminismus, Liebe, Ironie & Gesellschaftssatire, Autonomie und Unabhängigkeit, Englische Literatur, klassische Literatur. Altersempfehlung: Klassenstufen 8 – 12

Zum Inhalt: Fünf Dienstmädchen erzählen in Isobel McArthurs Theateradaption die Geschichte um Liebe, Geld, Selbstbestimmung: Jane Austens Kultroman mag 200 Jahre alt sein, seine Themen sind es nicht. Mrs. Bennet hat fünf unverheiratete Töchter. Dank der von weisen Männern erdachten Erbschaftsregeln ist die Ehe aber die einzige Möglichkeit, die Existenz der Familie zu sichern. Jane Austens berühmter Roman als irrwitzige Pop-Komödie mit Musik, augenzwinkernd erzählt von fünf Frauen in achtzehn Rollen. Hoch modern und dabei überraschend werktreu integriert McArthur moderne Elemente, Sprache und Perspektiven, um das Publikum mit einer frischen und zeitgemäßen Darstellung der Handlung zu begeistern. Elizabeth Bennet und Mr. Darcy erleben weiterhin ihre charakteristischen Entwicklungen und Beziehungen, jedoch vor dem Hintergrund zeitgenössischer Themen und gesellschaftlicher Herausforderungen. Inmitten von Slapstick, Popsongs und einer ganz altmodischen Liebesgeschichte entsteht dabei eine Erzählung von weiblicher Selbstbestimmung und ökonomischer Abhängigkeit, die uns so weit entfernt gar nicht vorkommt.

  • Vorbereitung: Inhaltliche Einführung & auf Anfrage theaterpädagogische Übungen zum Thema »Frauen- und Männerbilder früher und heute« direkt vor der Vorstellung oder in der Unterrichtszeit
  • Im Anschluss an die Vorstellung: Q&A mit dem Schauspielensemble und Regie


Frida – Viva la Vida!

Themen/Schlagworte: Musiktheater, Bildende Kunst, Frida Kahlo, Mexiko, Surrealismus, magischer Realismus, Neue Sachlichkeit, Marxismus
Altersempfehlung: Klassenstufen 8 – 12

Zum Inhalt: »Es lebe das Leben!« Das war das Motto der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo (1907 – 1954). »Nichts ist fürs Leben wichtiger als das Lachen. Lachen bedeutet Stärke, Selbstvergessenheit und Leichtigkeit. Tragödien sind dagegen etwas völlig Albernes.« Das war typisch für Frida Kahlo. Sie schlug die großen Künstler und genialischen Männer und Frauen ihrer Generation in Bann: Picasso feierte sie, Breton führte sie ins Pariser Künstlerleben ein und hob sie auf den Schild der Surrealisten. Trotzki liebte in ihr nicht nur die Revolutionärin und Marcel Duchamp, Rockefeller und Neruda lagen ihr regelrecht zu Füßen. Sie liebte Humor und witzige Sprüche. Sie liebte das Leben und die Lust. Trotz oder gerade wegen ihrer körperlichen Leiden. Sie malte, musizierte, dichtete und sang, als ob sie Energie für zwei Leben hätte. Das Ensemble nähert sich der Ikone Frida Kahlo an, mit ihren Briefen und Texten, mit Humor und Ernsthaftigkeit, mit poetischen, musikalischen und theatralen Mitteln, zeigt die Künstlerin mal witzig, mal wütend, mal melancholisch, mal kämpferisch… So wird sie zum Katalysator für die Annäherung an große Fragen der Menschheit: Leben, Liebe, Freiheit und Tod.

  • Vorbereitung: Inhaltliche Einführung & auf Anfrage theaterpädagogische Übungen zum Thema »Selbstbewusst auftreten« direkt vor der Vorstellung oder in der Unterrichtszeit
  • Im Anschluss an die Vorstellung: Q&A mit dem Schauspielensemble und Regie


Miststück

Themen/Schlagworte: Ungarische Kulturpolitik, Europa, Nationalsozialismus, Rassismus, Rechtsextremismus, Familie
Altersempfehlung: Klassenstufen 9 – 12

Zum Inhalt: Béla Pintér schreibt über sein Stück, das mit jeder Menge galligem Humor und Musikalität angereichert ist: »Sie, das ›Miststück‹, sie, die nicht geliebt wird, sie weiß nie genau, warum das so ist. Sie macht die Welt für die Ungerechtigkeit verantwortlich oder die Gleichgültigkeit der Menschen, während in Wahrheit alle sie meiden wegen ihrer verkümmerten emotionalen Intelligenz, ihrer Selbstsucht, ihrer Engstirnigkeit. In »Miststück« kollidiert die Verzweiflung eines Ehepaares in der ungarischen Provinz, das keine eigenen Kinder mehr bekommen kann und in großer Not zwei jugendliche Mädchen adoptiert, mit dem innigsten Wunsch nach einem normalen Familienglück. Unabwendbar führt diese Kollision in die Destruktion des Traums vom Glück, sowohl für die Familie wie für die Dorfgemeinschaft, und offener Rassismus bricht sich Bahn… Béla Pintér ist Autor, Regisseur und Schauspieler sowie der Leiter der vielleicht wichtigsten und europaweit berühmtesten ungarischen freien Theatergruppe, die in Budapest beheimatet ist.

  • Vorbereitung mit inhaltlichem Schwerpunkt: Inhaltliche Einführung, & auf Anfrage theaterpädagogische Übungen zum Thema »Rechtsextremismus und Widerstand« direkt vor der Vorstellung oder in der Unterrichtszeit
  • Im Anschluss an die Vorstellung: Q&A mit dem Schauspielensemble und Regie


Interesse?

Wir unterstützen Sie gerne bei der Organisation Ihres Theaterbesuchs und freuen uns über Ihre Nachricht an office@tri-bühne.de oder Ihren Anruf unter 0711/23 64 610.

Haben Sie weitere Fragen zu unseren Angeboten? Möchten Sie uns ein Feedback geben oder haben Sie weitere Vorschläge und Ideen? Laura Kifferle (laura.kifferle [at] tri-buehne.de) steht Ihnen gerne für Weiteres zur Verfügung!