Das Fräulein Pollinger
Die wilden Zwanziger im schönen München; lebenslustige und volkstümliche Leute, die reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ein Biergarten, das traute Heim, ein Künstleratelier, ein Ausflug auf‹s Land im Cabriolet. Alles in allem eigentlich die Zutaten für zünftiges Volkstheater. Wenn, ja wenn nicht der Urheber der Vorlagen Ödön von Horváth wäre, der mit politischer und satirischer Schärfe jegliches romantische Idyll konterkariert.
So erhält der Humor des Stückes einen speziellen Beigeschmack. Die Lebenslust paart sich mit dem Überlebenskampf, die Liebe mit dem Geschäft. Und obendrein stehen die junge Agnes Pollinger und ihre »Karriere« von der Arbeitslosigkeit bis zur Prostitution, die umso zügiger verläuft, je höher die Männer gestellt sind, mit denen sie es zu tun hat…
Ein Hinweis: Ursprünglich war der Zuschauerraum in einen Biergarten umgestaltet, mit Bewirtung durch das Ensemble. Dies wird in den Rezensionen auch z.T. beschrieben. Leider können wir dies während der Pandemie nicht umsetzen, wir bitten um Verständnis und denken, dass das Vergnügen beim Betrachten der Aufführung zwar ein anderes, aber nicht schmaler ist.