Gilgi - eine von uns

von Irmgard Keun |
Inszenierung: Florian Dehmel

»Sie hält es fest in der Hand, ihr kleines Leben, das Mädchen Gilgi. Gilgi nennt sie sich, Gisela heißt sie. Zu schlanken Beinen und kinderschmalen Hüften, zu winzigen Modekäppchen, die auf dem äußersten Ende des Kopfes geheimnisvollen Halt finden, passt ein Name mit zwei i.« So beginnt der Roman, mit dem Irmgard Keun 1931 berühmt wurde. Ein Jahr später erschien dann »Das kunstseidene Mädchen«.

Gilgi, ein Mädchen im Köln der 20er Jahre, gibt ihre Stelle als Sekretärin auf und zieht von Zuhause aus, weil sie das bevormundete Dasein bei den Eltern satt hat. Doch auch das »weiche, zerflossene, bedenkenlose« Leben mit dem Schriftsteller Martin ist keine Alternative, und aus ihrem Leben, sagt Gilgi, »soll nicht so’n Strindberg-Drama werden«. Und da nimmt sie es wieder in die eigenen Hände und macht sich wirklich auf den Weg in die Selbstständigkeit…

Kritiken

Stuttgarter Zeitung | 10.6.2025

Prägnant und fesselnd

Das Stück erzählt berührend, wie die optimistische Gilgi an die Kanten bedrückender Realität stößt. Absolut umwerfend ist Irmgard Keuns Sprache, sie allein lohnt, das Stück anzuschauen… Scharf, bissig und originell formuliert Keun durch Gilgis Mund. So wird klar, dass der Roman 1931 avantgardistische Literatur war – und mit 30 000 verkauften Exemplaren auch erfolgreich. […]

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Cord Beintmann