Eine Stadt wird verhört
England, 1974: Curly, ein junger Mann, kommt in eine Bar in einer wohlhabenden Stadt, um das spurlose Verschwinden seiner Schwester Sarah zu untersuchen. Der klassische Beginn eines Krimis.
Doch Curly ist nicht der coole Privatdetektiv, der moralische Leuchtturm in einer verrohten Welt. Mit einem Vater, der an der Spitze der ökonomischen Nahrungskette steht, wurde Curly hineingeboren in die gnadenlose Welt der Hochfinanz. Dies hat ihn geprägt in einer Weise, die im direkten Gegensatz zum unbedingten Idealismus seiner Schwester steht. Dieser Idealismus ist es, der ihr in der reichen Stadt eine Menge Feinde gemacht hat.
Curlys Ermittlungen führen ihn schließlich in die eigene Familie, zu seinem Vater und ewigem Widersacher. Dieser ist einer der stillen Herrscher der Stadt, ein mächtiger Profiteur des Spekulationssystems. Und er ist der wahre Grund für das Verschwinden von Sarah…
David Hare zeigt allumfassende Korruption, die legalisierte Gewalt des Parketts, kurz »den Kapitalismus in seinem ganzen Zauber und seinem Witz.«, so der Autor ironisch.
Premiere am 10. April 2010.
Die Aufführungsrechte liegen beim Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg.