Die Komödie der Irrungen

von William Shakespeare |
Regie: Edith Koerber
Auf der Grundlage der Übersetzung von Wolf Graf Baudissin teilweise neu übersetzt und bearbeitet von Géza Révay

Das Stück hält, was der Titel verspricht: es ist eine Komödie wie sie im Buche steht. Was jedoch die Zuschauer nach Herzenslust amüsiert, ist ein Alptraum für die Beteiligten. Denn sie irren über sich selbst. Spätestens nach der zweiten, dritten Verwechslung stellt sich die Frage: Wer bin ich? Das, wofür ich mich halte, oder das, wofür mich meine Umwelt hält? Verkompliziert wird alles noch dadurch, dass die Städte Ephesus und Syrakus miteinander einen veritablen Handelskrieg führen und die Nerven aller Beteiligten ohnehin zum Zerreißen gespannt sind.

Zwei Zwillingspärchen, die zur selben Stunde im selben Gasthof zur Welt gekommen und kurz darauf durch ein Schiffsunglück auseinander gerissen worden sind, begegnen sich nach vielen Jahren der Suche nacheinander in Ephesus wieder. Aber der kurze Zeitraum unmittelbar vor der Begegnung gibt Shakespeare die Möglichkeit, die Hauptdarsteller durch ein Feuerwerk von Irrungen und Wirrungen zu schicken. Glück und Unglück werden dabei ungleich verteilt: Wird der eine (ortsfremde) Bruder unverhofft mit Geld und Gold, Liebe und Anerkennung überhäuft, so muss der andere (ortsansässige) urplötzlich und ihm rätselhaft mit Zwangsjacke, Verhaftung und Kellergefängnis vorlieb nehmen…

Kritiken

Esslinger Zeitung | 4.7.2016

Vierfach turbulent

Edith Koerbers Inszenierung mit einem spielfreudigen Ensemble hat Witz und Schwung, […]

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Dietholf Zerweck
Stuttgarter Zeitung | 3.7.2016

Wie am Schnürchen

Was soll eigentlich diese Verwechselei? Im Grunde ist es eine Methode der Verfremdung, und durch die amüsante Distanz lenkt die Komödie den Blick des Zuschauers auf diverse menschliche Grundhaltungen. […]

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Cord Beintmann