Hier passt so ziemlich alles zusammen. Dabei wird der Gedanke an die Essenz hochgehalten, denn die Szenen prasseln in erstaunlichem Tempo, auch im Kleinen reduziert auf das Wesentliche, auf die Zuschauer nieder. Und so hat man tatsächlich ein rundes, ein klares, ein gut anzuschauendes Spektakel gesehen. […]
mehr»Eine Essenz ist eine Konzentration auf das Wesentliche, ein Auszug des Wesentlichen, und so darf man dieses Stück denn auch verstehen.
Es reduziert den ›Sommernachtstraum‹ auf die Figuren des Lysander, des Demetrius, der Hermia, der Helena sowie auf den schalkhaften Elf Puck. Nur das Geschehen um diese fünf Figuren ist relevant für diese Essenz und so konzentriert sich die Handlung völlig auf die Liebeswirren der vier Menschen und das Treiben des Elfen, der mittels seines Zaubers den Vieren größte Verwicklungen beschert.
Dabei durchwandern die Liebenden so ziemlich alle Gefühle, die man sich denken kann. Liebe, Hass, Eifersucht, Zorn und Niedergeschlagenheit beherrschen das Treiben. Als Essenz darf man dabei auch die Darstellung dieser Gefühle sehen. Denn auch sie werden konzentriert, werden auf den Punkt gebracht, sind damit auch heftiger, ihr Erleben wird überhöht.
Christine Gnann hat ihre Version als schnelles, heftiges Durcheilen der Ereignisse im Zauberwald in Szene gesetzt. Die Figuren sind eher abstrakte Konstrukte denn real erlebende Menschen. So gelingt auch die Verbindung zwischen Traum und Wirklichkeit, die hier nicht als der oft bei diesem Stoff empfundene Gegensatz, sondern als echte Einheit entsteht…
Ob nun die Musik, … ob die Darstellung oder die Worte, hier passt so ziemlich alles zusammen. Dabei wird der Gedanke an die Essenz hochgehalten, denn die Szenen prasseln in erstaunlichem Tempo, auch im Kleinen reduziert auf das Wesentliche, auf die Zuschauer nieder. Und so hat man nach nicht mehr als gut einer Stunde tatsächlich ein rundes, ein klares, ein gut anzuschauendes Spektakel gesehen. Eine Essenz, die begreifbar macht, die dabei aber auf jedes unnütze Beiwerk verzichtet…«
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