Die Todesangst der Zwiebeln

von Joshua Sobol |
Regie: Christine Gnann

Eine Laborsituation – in einer nahen Zukunft: Fünf Topmanager eines multinationalen pharmazeutischen Unternehmens gehen in einem abgelegenen Schloss in Klausur, um über die Einführung eines neuen, höchst wirkungsvollen Produkts zu beraten. Eines Medikaments, das sich eher als Fluch denn als Segen der Menschheit erweist. Für die Konzernlenker bleibt die Produkteinführung keine Frage, zu groß ist der prognostizierte Gewinn. Doch der Selbstversuch hat ganz unerwartete Wirkungen auf die fünf…

Der zweite Akt spielt laut Joshua Sobol ein paar Minuten oder 200 Jahre später.

Deutsche Erstaufführung am 12. Januar 2008.
Das Stück ist eine Auftragsarbeit für das Theater Drachengasse/Wien.
Die Aufführungsrechte liegen bei der Litag Theaterverlag GmbH Bremen.

Kritiken

Stuttgarter Nachrichten | 14.1.2008

Sprachrohre des Zorns

»Wie Ratten aus ihren Verstecken klettern sie über eine Leiter aus einem Kellerloch auf die kahle Betonplatte eines mit Stahlstützen gesicherten Neubaus – zwei Frauen und drei Männer im feinen Business-Zwirn. Sie sind Topmanager und Forscher in Diensten eines internationalen Pharma-Konzerns…
Als deutsche Erstaufführung zeigt die tri-bühne Joshua Sobols bissigen Bühnendiskurs über unsere Illusion, alles, was technisch und wissenschaftlich machbar erscheint, auch zu realisieren. Der israelische Autor macht seine Figuren zu Sprachrohren seines Zorns über diesen Wahn und lässt sie nebenbei noch einen Rundumschlag über die Auswüchse von Kapitalismus und Globalisierung ausführen.«

Horst Lohr