Ich träume jede Nacht von meiner Heimat

von Anna Koktsidou |
Regie: Edith Koerber

»Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustand wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustandkommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.« So ein großer deutscher Dramatiker und Dichter mit eigener Erfahrung als Flüchtling.

Asylsuchende aus aller Welt, die heute in der Nähe von Stuttgart leben und auf ihren edelsten Teil noch warten (manche seit Jahren), haben der SWR-Journalistin Anna Koktsidou ihre bewegenden Geschichten erzählt und treten so aus der Anonymität. Die Geschichten sind damit dokumentarisch, nur das Alter und manchmal die Hautfarbe der Schauspielerinnen und Schauspieler stimmen nicht mit den Personen überein, denen sie ihre Stimme leihen…

Die Texte entstanden im Rahmen des Projektes »Unsere neue Stadt« vom Theater Pforzheim, Spielzeit 2014/2015 unter dem Schauspieldirektor Murat Yeginer.

Eine Produktion in Kooperation mit der Kulturinitiative Kalimera Deutschland

Eintritt zum Studierpreis: 7,- EUR/3,50 EUR

Vorstellungen im Rahmen des Literatursommer 2016 haben freien Eintritt, die telefonische Reservierung ist aber unbedingt erforderlich

Kritiken

Stuttgarter Nachrichten | 27.9.2015

Ins Theater

»Wenn europäische Unternehmen schon mit Schlachtabfällen und subventionierten Agrarexporten die Wirtschaft der Herkunftsländer ruinieren, somit Bürgerkriege befeuern und von diesen dank Waffenlieferungen auch noch profitieren; wenn Politiker lieber gegen Schlepper vorgehen als gegen genannte Fluchtursachen – dann muss zumindest die Kunst mit ihren Mitteln für offene Arme sorgen. Doch jene, die ihre Herzen bereits geschlossen haben, besuchen solch eine Aufführung wohl kaum.

Wie kann dieser Abend also von Nutzen sein? Wer einen besorgten Bürger kennt, der nehme ihn mit ins Theater.«

Cornelius W.M. Oetthle