Ein launischer Sommer

Ein launischer Sommer

von Andor Lukáts |
Regie: Andor Lukáts

Der Sommer ist beschaulich, aber ziemlich verregnet. Als Badesaison ist er miserabel. Was tun der Inhaber einer Badeanstalt und seine unzertrennlichen Kumpane, ein Major und ein Pfarrer?

Den gesegneten Wein vom Kelch in die Kehle fließen lassen, natürlich, denn wir befinden uns in einer verschlafenen tschechischen Kleinstadt, und dabei tiefgründig philosophieren. Oder zu blödeln und jungenhaft zu tändeln.

Die beschauliche Idylle wird plötzlich gesprengt, das Leben aus der Bahn geworfen. Durch ein Paar hübscher Beine und glühender Augen. Was dazwischen ist eignet sich ebenfalls, den Seelenfrieden unserer Freunde zu sprengen und sie durch turbulente Ereignisse zu jagen, die sie freilich nicht bewältigen können. Augen und Beine und alles andere gehören der jungen Assistentin eines Zauberkünstlers, die mit einem kleinen Zirkuswagen in dem Städtchen gastieren…

Lukáts dramatisierte den Roman des hierzulande wenig bekannten tschechischen Autors Vladislav Vancura, der 1891 geboren wurde und Medizin studierte. Doch bald wandte er sich ganz der Literatur zu, schrieb für Theater und Film. Sein Talent entfaltete sich aber insbesondere in der Prosa. Während der Okkupation gehörte er zusammen mit zahlreichen tschechischen Intellektuellen dem Widerstand an. Nach dem Attentat auf Heydrich im Jahr 1942 wurde er ohne Gerichtsurteil hingerichtet. Mit Vancura lernt der deutsche Zuschauer einen Autor kennen, der zu den Großen der europäischen Literatur gehört.

Premiere am 17. Juli 2002.